Informieren
In der Öffentlichkeit umgibt den Wolf noch immer ein Schleier aus mangelnden und falschen Informationen. Vor allem Letztere geistern selbst nach Jahrhunderten in Köpfen und Geschichten umher. Falschinformationen und Halbwahrheiten werden weiter gezielt durch die wenigen, aber sehr lautstarken und politisch einflussreichen Anti-Wolf-Lobbygruppen und willfährige "Leitmedien" gestreut. Für immer lebe das Märchen von Rotkäppchen, so deren Strategie zur Durchsetzung eigennütziger anstatt gemeinnütziger Ziele. Bekennende Wolfshasser verbreiten ihre kruden Thesen, kranken Horrorphantasien und Angstpsychosen auf allen verfügbaren Kanälen, so auch via digitaler Netzwerke. Es leben die bösen Wehrwölfe, dienten diese doch schon früher zur Angstmache für Erhalt von Macht und Einfluss bedenkenloser Herrscher. Leider sind diese "Fake News" über Wölfe und die fortgesetzte Hetze gegen diese scheuen und hochsozialen Beutegreifer eine Ursache illegaler Wolfs-Tötungen und forcieren zudem amtliche "Entnahmen".
Tatsächliches Unwissen macht aber selbst vor der Jägerschaft nicht halt, wie in vielen persönlichen Gesprächen erfahren. So hält sich entgegen jeder Wissenschaftlichkeit noch immer die Mär einer unkontrollierten Vermehrung von Wölfen hartnäckig in den Köpfen von Jägern, Tierhaltern und anderen Bürgern. Tatsache aber ist, dass geeignete Lebensräume für Wölfe in Deutschland sehr begrenzt sind und bestenfalls 154 bis höchstens 400 Rudel zulassen (Fechter & Storch, 2014*). Da Wölfe als Familie außerordentlich territorial leben, begrenzt die Verteidigung des Territoriums gegen fremde Wölfe und das im Revier verfügbare Nahrungsangebot die Anzahl an Wölfen im Territorium. Eine unkontrollierte und unbegrenzte Vermehrung findet somit nicht statt.
Angst vor dem Wolf ist unbegründet. Angst ist jedoch die Folge von Unwissen durch Mangel an sachlichen und einer Flut an falschen Informationen über den Wolf und sein Verhalten. Dem wollen wir mit Sachverstand und wissenschaftlichen Fakten entgegenwirken, um so dem hartnäckigen und antiquierten Image vom bösen Wolf ein lange überfälliges Ende zu bereiten. Auch dies betrachten wir als eine wichtige Aufgabe der "Allianz Wolf Brandenburg" durch:
- Sach- und Fachbeiträge zu wichtigen Themen um Wolf und Wild,
- Informationsveranstaltungen für Bürger vor Ort im Land Brandenburg,
- Beratung von Jägern, Tierhaltern, Kommunen und anderen Interessierten,
- Nachrichten aus kooperierenden Wolfsschutz-Vereinen,
- Wanderungen und Exkursionen durch Wolfsgebiete,
- "Wolfsrunde" (Info-Stammtisch mit Bürgern zum Wolf),
- Empfehlungen von Literatur und Medienbeiträgen zum Wolf,
- Benennung von Ansprechpartnern und Informationsquellen zum Wolf in BRB.
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* Fechter, D., Storch, I. (2014): How Many Wolves (Canis lupus) Fit into Germany? The Role of Assumptions in Predictive Rule-Based Habitat Models for Habitat Generalists. PLOS ONE 9 (7): 1-13